Chancen der flexiblen Arbeitszeitmodelle im Gesundheitswesen

«Früher, da war vieles besser» hört man nicht selten von älteren Menschen, wenn sie sich zu der heutigen Situation äussern. Früher hatte man einen geregelten Arbeitsplan. Heute sind flexible Arbeitszeiten je länger je mehr notwendig - und sie bieten dank Webapplikationen viele Chancen für eine bessere Arbeits- und (!) Freizeitplanung.

«Es war einmal...». So beginnen zahlreiche Märchen. Sie spielen in einer Traumwelt, die der unsrigen, der realen Welt, etwas Wichtiges sagen will. «Es war einmal» bedeutet, es ist schon eine Weile her. Darin liegt auch etwas Mystisches. Will heissen, da ist noch mehr. Mehr als wir im Moment sehen. Und es lohnt sich, dranzubleiben. Unsere Neugier ist geweckt. Denn Märchen lehren uns, dass Unmögliches möglich werden kann. Der Blick auf die letzten 30 Jahre Digitalisierung lässt uns ahnen, dass bisher nie für möglich gehaltene Arbeitszeitmodelle wahr werden könnten.


Entwicklungen prägen unsere Arbeitswelt

«Denken und Handeln vom Markt aus» ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für Unternehmen, wenn sie erfolgreich sein wollen. Spätestens gegen Ende der 1990er-Jahre hat sich der Markt gewandelt. Nicht zuletzt dank Google hat Werbung eine andere Dimension angenommen. Denn auf einmal galt anstelle von «Bedürfnisse wecken» neu «Wer sucht, soll finden.» Diese Entwicklung bedeutet nichts anderes, als dass wir die Bedürfnisse unserer Kunden kennen und uns daran orientieren müssen. Mit unserem Angebot und mit unseren Präsenzzeiten.

Während in den letzten Jahren die Arbeit immer mehr ins Privatleben eindrang, dringt das Privatleben heute immer mehr in die Präsenzzeiten im Beruf.

«Ich will kein Wochenend-Papa sein», sagt Stefan Furrer, der bei den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) zu 70 Prozent im Kader der Unternehmensentwicklung angestellt ist. Die SBB denken um. «Wir hoffen, mit den Teilzeitpensen ab 60 Prozent mehr potenzielle Kandidaten und Kandidatinnen anzuziehen.» (Corinne Kuhn, HR-Marketing SBB im Tagesanzeiger Artikel «Wer will, kann ab sofort nur noch 60 Prozent arbeiten» vom 3.9.2022). Das ist gelebte Orientierung an den Bedürfnissen der Mitarbeitenden.

Orientierung an den Bedürfnissen der Mitarbeitenden bedeutet im Gesundheitswesen, flexible Arbeitszeiten zu ermöglichen und doch bereit zu sein, wenn Unfälle passieren und Kranke gepflegt werden müssen.

Flexible Arbeitszeiten - ein No-Go für Arbeitnehmer?

Stellen Sie sich vor, Sie erhalten eine neue Stelle in einem Gesundheitsbetrieb. 10 Prozent fix, der Rest ist flexibel und die Jahresarbeitszeit ist definiert.

Wahrscheinlich hätten viele von uns mit dieser Aufteilung ein Problem. Unser sehr relevanter Wunsch nach Sicherheit wäre nicht erfüllt. Wir sind überzeugt, so ein Arbeitsvertrag ist nicht fair und birgt ganz viele Unsicherheiten. Tut er das wirklich?

Flexible Arbeitszeiten verbinden die meisten von uns mit einer nicht mehr oder nur noch teilweise planbaren Freizeit.

Diese Sichtweise muss zumindest in pandemiefreien Zeiten korrigiert werden. Zumal das oben genannte Modell dank moderner Webapplikationen wie hospital-pool.ch tatsächlich planbarer ist, als wir glauben.


hospital-pool.ch: Plane deine Arbeitseinsätze und deine Freizeit

Mit der Webapplikation hospital-pool.ch kann das HR des jeweiligen Gesundheitsbetriebes die Vakanzen ausschreiben und an die zuständigen Mitarbeitenden in der App veröffentlichen. Diese Mitarbeitenden können nun auswählen, welche Dienste sie übernehmen möchten. So besteht ein gewisses Mitspracherecht.

Dienste, die nicht abgedeckt werden können, werden nochmals mit einer zweiten Anfrage an die Mitarbeitenden versendet.

Das Ziel muss sein, dass alle Dienste genügend abgedeckt sind. Natürlich kann nicht allen Wünschen entsprochen werden. Es sind auch Dienste fällig, für die wir uns überwinden müssen.

Bei einer 100-Prozent-Anstellung ist das nicht anders.

Das flexible Arbeitszeitmodell ermöglicht mehr Mitbestimmung und hospital-pool.ch vereinfacht Kommunikation und Organisation.

Flexible Arbeitszeit muss entdeckt werden wollen

Was wir uns nicht vorstellen können, löst Stress aus. Unbekanntes ist meist nicht so unser Ding. Darum ist es wichtig, dass wir uns zumindest temporär auf Neues einlassen, um es erleben und einordnen zu können. Das gilt auch für flexible Arbeitszeiten im Gesundheitswesen. Ein Schritt in die Entwicklungszone ist immer eine Herausforderung. Und doch tut Entwicklung gut, lässt sie uns doch in unserer Persönlichkeit wachsen und krisenresistenter werden.

Zurück zum SBB-Mann Stefan Furrer. Sein 70-Prozent-Pensum ermöglicht ihm, mehr Zeit mit der Familie verbringen zu können. Auf diese Weise kann er sich an der Kindererziehung und am Haushalt beteiligen. Und seine Frau kann ihre Karriere weiterverfolgen. Dass beide Partner mitdenken, den «Mental Load» teilen und Arzttermine und Kindergeburtstage auf der Agenda haben, empfindet er als Gewinn.

Im Gesundheitswesen kann nicht die optimale Freizeitplanung garantiert werden. Aber es ist Spielraum vorhanden, den wir nutzen können. Es ist die Erfahrung, die uns weiterbringt. Und um Erfahrung zu sammeln, müssen wir uns auf Herausforderungen einlassen.

2.2.2024, Andreas Räber, Enneagramm Trainer Cp, Wetzikon